Umgang mit Sexualität und romantischen Beziehungen bei jungen Krebsüberlebenden
Eine Krebsdiagnose in jungen Jahren kann eine Reihe herausfordernder Konflikte für die eigene Sexualität und romantische Beziehungen mit sich bringen. Inmitten einer schweren Erkrankung beginnen Jugendliche und junge Überlebende einer Krebserkrankung vielleicht gerade eine ernsthafte Liebesbeziehung einzugehen oder erwägen die Gründung einer eigenen Familie.[1]
Sexualität
Die Untersuchung der Sexualität von Jugendlichen und jungen Erwachsenen während einer Krebserkrankung zeigt, dass sie von mehreren Aspekten beeinflusst werden kann. Diese sind:
- die Erfahrungen im Umgang mit Krebs,
- einschließlich der Durchführung von Behandlungen,
- den Umgang mit der Angst vor einem Rückfall und
- die möglichen Risiken von Unfruchtbarkeit. [3]
Darüber hinaus ist eine Abnahme der Sexualität nach einer Krebserkrankung bei verschiedenen Krebsarten zu beobachten, wovon sowohl die Patienten als auch ihre Partner betroffen sind. [1] Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung können die Motivation und die Fähigkeit zur sexuellen Aktivität bei Krebspatienten durch verschriebene Medikamente gegen Übelkeit beeinflusst werden, welche Nebenwirkungen wie Veränderungen der Geschlechtsorgane, ein verändertes Körperbild sowie Unterschiede in der sexuellen Reaktion des Partners hervorrufen können. [3] Die Art und Weise, wie der Partner des Krebspatienten sexuell auf diese Veränderungen reagiert, kann möglicherweise die Motivation und die Fähigkeit zur sexuellen Aktivität beeinflussen. [3]
Romantische Beziehungen
In einer kürzlich durchgeführten systematischen Übersichtsarbeit, die die Auswirkungen von Krebs auf romantische Beziehungen bei jungen Erwachsenen untersuchte, wurde festgestellt, dass diese Menschen Schwierigkeiten haben, ihre Krebserkrankung offenzulegen und mit potenziellen Partnern darüber zu sprechen. [4] Die Autoren derselben Studie entdeckten, dass junge Erwachsene mit einer Krebserkrankung häufig eine Verzögerung bei der Anbahnung ihrer ersten Liebesbeziehung erleben. [4] Darüber hinaus haben sie im Vergleich zu Gleichaltrigen eine geringere Wahrscheinlichkeit zu heiraten und gehen weniger romantische Beziehungen ein. [4] Romantische Beziehungen sind bei dieser Personengruppe sowohl mit positiven Aspekten - z. B. einer verbesserten körperlichen und emotionalen Funktion - als auch mit negativen Aspekten wie dem Entstehen neuer Konflikte verbunden. [5]
Schlussfolgerung
Es besteht unbestreitbar ein Bedarf an zusätzlicher Unterstützung in Bezug auf Sexualität/romantische Beziehungen im Leben junger Krebsüberlebender. Die spezifischen Unterstützungsbedürfnisse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollten während ihrer Krebserkrankung berücksichtigt werden. Schließlich kann nach deren Berichten die Aufrechterhaltung positiver und befriedigender romantischer Beziehungen einen positiven Einfluss auf das psychologische Wohlbefinden und die Genesung junger Krebsüberlebender haben. [1]
Autorin: Zoi Asimakopoulou
Quellen:
[1]. Geue, K., Schmidt, R., Sender, A., Sauter, S., & Friedrich, M. (2015). Sexuality and romantic relationships in young adult cancer survivors: satisfaction and supportive care needs. Psycho-oncology, 24(11), 1368–1376. https://doi.org/10.1002/pon.3805 .
[2]. Sexual Health, WHO. Retrieved from https://www.who.int/health-topics/sexual-health#tab=tab_2 .
[3]. Fosså, S. D., & Dahl, A. A. (2008). Fertility and sexuality in young cancer survivors who have adult-onset malignancies. Hematology/oncology clinics of North America, 22(2), 291–vii. https://doi.org/10.1016/j.hoc.2008.01.002 .
[4]. Rabin C. (2019). Impact of Cancer on Romantic Relationships Among Young Adults: A Systematic Review. Journal of clinical psychology in medical settings, 26(1), 1–12. https://doi.org/10.1007/s10880-018-9566-7 .
[5]. Carpentier, M. Y., & Fortenberry, J. D. (2010). Romantic and sexual relationships, body image, and fertility in adolescent and young adult testicular cancer survivors: a review of the literature. The Journal of adolescent health: official publication of the Society for Adolescent Medicine, 47(2), 115–125. https://doi.org/10.1016/j.jadohealth.2010.04.005 .